Matcha good to know

Matcha ist weit mehr als nur ein grüner Tee; er ist ein fester Bestandteil der japanischen Kultur und hat eine jahrhundertealte Tradition. So wurde er bald auch für die breitere Gesellschaft zu einem Symbol der Achtsamkeit und Harmonie.

Herkunft

Die Ursprünge von Matcha reichen bis ins alte China zurück. Bereits im 8. Jahrhundert wurde dort die Methode entwickelt, Teeblätter zu trocknen, zu mahlen und als Pulver zu verwenden. Dieser frühe Vorläufer des Matcha verbreitete sich jedoch erst im 12. Jahrhundert nach Japan, als der buddhistische Mönch Eisai den Tee aus China einführte. Er erkannte das Potenzial des Tees nicht nur als Getränk, sondern auch als Mittel zur Meditation und Konzentration. So wurde Matcha schnell in den Klöstern des Zen-Buddhismus populär und spielte eine zentrale Rolle bei der Praxis der Meditation, da er den Mönchen half, während der langen Sitzungen wach und aufmerksam zu bleiben.

Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte Japan seine eigene Teekultur und perfektionierte die Herstellung und Zubereitung von Matcha. Die Teezeremonie, die heute untrennbar mit Matcha verbunden ist, entwickelte sich im 15. und 16. Jahrhundert durch Zen-Meister wie Murata Juko und Sen no Rikyū zu einer hoch spirituellen Praxis.

Herstellung von Matcha

Die Herstellung von Matcha ist ein aufwendiger und sorgfältiger Prozess, der große Sorgfalt und Präzision erfordert. Die Pflanze, aus der Matcha gewonnen wird, heißt Camellia sinensis, dieselbe Pflanze, aus der auch andere Teesorten wie Grüner Tee und Schwarzer Tee hergestellt werden. Doch der entscheidende Unterschied liegt in der besonderen Anbaumethode und Verarbeitung.

1. Schattenanbau

Etwa drei bis vier Wochen vor der Ernte werden die Teepflanzen mit speziellen Netzen oder Matten beschattet. Dieser Prozess, bekannt als Tana-Technik, reduziert die direkte Sonneneinstrahlung um bis zu 90 %. Durch diese Beschattung erhöhen die Pflanzen die Produktion von Chlorophyll, was dem Tee seine intensive grüne Farbe verleiht. Gleichzeitig fördert dies die Ansammlung von Aminosäuren, insbesondere L-Theanin, die für den reichhaltigen Umami-Geschmack des Matchas verantwortlich sind. Durch die Schattenphase entwickelt der Tee eine feine Süße und mildert die natürliche Bitterkeit.

2. Ernte

Nur die jüngsten und zartesten Blätter werden geerntet, um die höchste Qualität zu gewährleisten. Die Ernte findet traditionell im Frühling statt, da die jungen Blätter aus der ersten Ernte als besonders geschmackvoll und nährstoffreich gelten. Diese Blätter sind entscheidend für die Qualität von Matcha, da ältere Blätter eine härtere Textur und einen herberen Geschmack haben.

3. Dämpfen

Unmittelbar nach der Ernte werden die Blätter gedämpft, um die Fermentation zu stoppen. Dieser Prozess bewahrt die leuchtend grüne Farbe und die frischen Aromen des Tees. Das Dämpfen verhindert außerdem, dass die Blätter oxidieren, wie es beispielsweise bei Schwarztee der Fall ist.

4. Trocknen und Entfernen der Stiele

Nach dem Dämpfen werden die Blätter getrocknet und anschließend von Stielen und Blattadern befreit. Das, was übrig bleibt, nennt man Tencha – das Rohmaterial für Matcha. Tencha wird in dieser Form nicht getrunken, sondern speziell für die Herstellung von Matcha verwendet.

5. Mahlen

Der letzte und wichtigste Schritt bei der Herstellung von Matcha ist das Mahlen der getrockneten Teeblätter. Dies geschieht traditionell mit Granitsteinmühlen. Der Prozess ist langsam und aufwendig, da pro Stunde nur etwa 30 bis 40 Gramm Matcha hergestellt werden können. Das langsame Mahlen ist entscheidend, um die Qualität des Pulvers zu bewahren und eine gleichmäßige, feine Textur zu gewährleisten. Schnelleres Mahlen könnte durch die entstehende Hitze die empfindlichen Aromen und Nährstoffe des Tees zerstören.

Qualitäten von Matcha

Es gibt verschiedene Qualitätsstufen von Matcha, die sich in Geschmack, Farbe und Textur unterscheiden. Ceremonial Grade ist die höchste Qualität und wird für die traditionelle Teezeremonie verwendet. Diese Sorte hat eine leuchtend grüne Farbe, einen milden Umami-Geschmack und eine cremige Textur. Premium Grade ist eine leicht günstigere Variante, ideal für den täglichen Genuss, während Culinary Grade für das Kochen und Backen genutzt wird. Diese Qualität ist etwas bitterer, da sie aus älteren Blättern gewonnen wird.

Die sorgfältige Herstellung von Matcha, angefangen beim Schattenanbau bis hin zum langsamen Mahlen der Blätter, macht diesen Tee zu einem besonderen Produkt. Seine tiefe Verwurzelung in der japanischen Kultur und die gesundheitlichen Vorteile, die Matcha bietet, haben ihn nicht nur in Japan, sondern weltweit beliebt gemacht.

Die Tradition von Matcha geht weit über seine Rolle als Getränk hinaus. Es ist ein Symbol der Achtsamkeit, der Harmonie und der inneren Ruhe. Ob in einer formellen Teezeremonie oder im Alltag – Matcha bietet nicht nur einen außergewöhnlichen Geschmack, sondern auch eine tiefe Verbindung zu jahrhundertealter Weisheit und Kultur.

Das steckt in dem grünen Pulver:

Gesundheitliche Vorteile

Neben seiner kulturellen Bedeutung ist Matcha auch für seine gesundheitlichen Vorteile bekannt. Matcha enthält eine hohe Konzentration an Antioxidantien, insbesondere Catechine, die freie Radikale im Körper bekämpfen und zur Stärkung des Immunsystems beitragen. Ein weiterer wichtiger Inhaltsstoff ist L-Theanin, eine Aminosäure, die für ihre beruhigende Wirkung bekannt ist und den koffeinhaltigen Matcha gleichzeitig entspannend und erfrischend macht. Dieser einzigartige Mix aus Koffein und L-Theanin sorgt für anhaltende Wachsamkeit ohne die Nervosität, die oft mit Kaffee verbunden ist.

Im Gegensatz zu Kaffee hat Matcha eine sanftere und gleichzeitig länger anhaltende Wirkung, da sein Koffein an Gerbstoffe gebunden ist und daher langsamer vom Körper aufgenommen wird. Dabei wirkt er anregend, konzentrationsfördernd und zugleich beruhigend, da die enthaltenen Antioxidantien verhindern, dass das Herz belastet wird und so das Risiko für Herz- & Kreislauferkrankungen reduzieren. Diese zahlreichen gesundheitsfördernden Eigenschaften sprechen für das grüne Pulver.